Tja der VfB und was ich dazu sage...Hm, muss man aus 2 Perspektiven sehen.
1.Letzte Saison mit Babbel und die Saison zuvor mit Veh war es ähnlich. Beide hatten eine äußerst erfolgreiche Rückrunde gespielt (Meister und CL-League). So wie Gross. Bei beiden war man sich sicher, auch bei den Fans, dass man den Richtigen hatte. Jeder träumte von einer langen Ära. Jedes mal ging der Saisonstart bzw. Hinrunde in die Hose. Bei Veh sogar noch die CL-Gruppenphase desaströs. Sowohl bei Veh als auch bei Babbel wartete man bis Ende November, Spieltag 15 ca, bis man sie entließ. Viele Fans waren damals der Auffassung, dass man zu lange wartete. In der Tat gleichen sich die Zitate des Vorstandes, der Trainer und der Spieler aus den vergangenen Hinrunden verblüffend. "Wir haben keine Trainerdiskussion", "Jeder muss sich hinterfragen ob er alles gibt", "Ich erreiche noch die Mannschaft". Geholfen hat es nie was. Der Karren ging immer weiter in den Dreck. Insofern ist die Reaktion nach nun schon 7 Spieltagen folgerichtig. Diesesmal warten wir nicht bis kurz vor Weihnachten. Nun sind es noch 10 Spiele in der Hinrunde, 30 Pkte zu holen. Da wäre eine Wende noch rechtzeitig.
2.Die wahre Frage ist jedoch, warum spielt die Mannschaft in nahezu identischer Besetzung ein halbes Jahr grandios, ein anderes halbes Jahr grottig. Interessant ist, dass alle 3 Trainer wie im Übrigen auch Horst Heldt eines unisono aussagen: Der Verein erwartet stets das Maximun, sprich CL, mind. EL, will auf der anderen Seite aber in keinem Fall finanziell etwas riskieren. Ich finde es gut, wenn der Vorstand sagt dass nicht mehr ausgegeben wird als eingenommen. Man hat mal als Parole ausgegeben, dass man den "Stuttgarter Weg" beschreiten will. Der besagt, dass man immer schwarze Zahlen schreibt, verstärkt auf eigene, junge Talente baut und diese durch 2-3 erfahrene "Kracher" ergänzt. Ein Ideal, dass jedem Fan gefällt und wo jeder Fan auch bereit wäre, die ein oder andere schwächere Saison zu erleben.
Nur wird seit der Meisterschaft 2007/2008 dieser Weg nicht wirklich verfolgt.
Nach der Meisterschaft hat der VfB die "Kracher" Bastürk, Ewerthon, Gledson, Marica, Radu und Ljuboja gekauft. Abgegeben hat man 3 hoffnungsvolle Nachwuchsspieler. Bilanz: -7 Mio!!! Ganz große Klasse Herr Heldt^^
2008/2009 holt der Verein Lehmann, Gebhart, Simak, Boulharouz, Lanig und Niedermeier. Bis auf Lehmann nur Schrott, keine Kracher. Abgegeben hat man dafür Andreas Beck, Julian Schuster, Christian Gentner und noch ein Nachwuchsspieler. Alle 3 sind inzwischen Stammspieler.
2009/2010 kam dann der Cashburn mit Kuzmanovic, Hleb, Celozzi und Pogrbnyiak. Dafür gab man Gomez und Hitzlsperger ab.
Diese Saison kam Gentner, Camoranesi, Harnik, Audel und Degen. Es ging Lehmann, Khedira, Hilbert, Osorio, und Lanig. Mit Rudy und Schieber wieder mal 2 große Talente.
Ohne das jmd nun alle Namen und Spieler gut kennt kann er aufgrund der allgmeinen Kenntnis über die Liga sofort sagen, dass die Einkäufe des VfB nichts einbrachten. Man gab Unsummen aus für Spieler die nicht ins System passen, alt und teuer, teuer und schlecht oder völlig überflüssig sind. Dazu verkaufte man das Tafelsilber nach und nach. Damit sieht die Bilanz gut aus, aber was kommt danach? Wenn man nicht auf die Jugend setzt wird aus der auch nie ein weiterer Star hervorkommen.
Und genau dieses Dilemma muss sich der Vorstand und der alte Manager Heldt vorwerfen lassen. Der Trainer muss mit der Vorgabe "CL" leben und bekommt gleichzeitig nicht die nötigen Mittel, die Mannschaft zu formen. Klar haben wir derzeit immer noch einen teuren Kader. Aber er ist lieblos zusammen gestellt. Da fehlt ein System, eine Idee, eine Philosophie. Mag sein, dass es an den ständig wechselnden Trainern liegt. Jeder Trainer bringt nen Spieler mit etc. So sammeln sich Spieler von 3 Trainern beim Club an. Aber hier muss der Vorstand einfach als Korrektiv funktionieren. Er muss eine Richtung vorgeben und dann muss der Kader entsprechend zusammen gestellt werden. Und das tut er nicht.
Nehmt Mainz als Beispiel. Die haben letzte Saison VOR dem ersten Saisonspiel den Trainer Anderson gefeuert. Der Trainer, der ihnen den Aufstieg beschert hatte, der Klopp beerbt hatte. Es kam Tuchel. Warum tat der Verein dies damals? Heute sagt man, dass Anderson nicht dieselbe Philosophie vorlebte wie es sich der Verein wünschte. Also gab man Tuchel eine Chance, weil er genau so agierte wie die Mainzer die nächsten Jahre sich entwickeln wollten. Heute sieht man wie schlau das damals war. Und genau diese Weitsicht fehlt dem Vorstand des VfB. Insofern sehe ich auch in Zukunft kaum Besserung. Wenn schon so ein sturer, harter Hund wie Gross es nicht schafft eine Linie zu finden und diese zu beschreiten dann wird das ein Keller, Daum, Sammer oder sonst wer auch nicht.
So, Wall of Text hits you critical!
